Vor ungefähr fünf Jahren begann mein erster Aufenthalt im Help Center.
Damals war ich zwar schon einige Zeit lang gläubig, aber ich war in okkulten Dingen verstrickt, spielte Kartenspiele, die mit Zauberei zu tun hatten, habe oft gelogen, hatte ein selbstverletzendes Verhalten und wurde von meinem Freundeskreis schlecht beeinflusst.
Weil meine vielen Klinikaufenthalte und Therapien langfristig in meinem Leben nichts änderten, empfahl mir eine Frau aus meiner Gemeinde, ins Help Center zu gehen.
Eine Sache konnte ich dort loswerden: die okkulten Dinge, ich meide seitdem magische Kartenspiele, gehe nicht mehr fort in bestimmten Bars und meide Serien und Filme, die mit solchen Dingen zu tun haben.
Ich sah ein, dass ich so kein Kind Gottes sein kann. So betete ich:“ Herr, bitte nimm diese Bindung von mir und hilf mir davon frei zu werden, Herr vergib mir.“ Danach, wollte ich nicht mehr in solche Bars und hielt mich fern von sämtlichen Kartenspielen, es fiel mir nicht schwer. Mittlerweile schaue ich lieber Dokus, als wie Serien oder solche Art von Filmen. Und ich sah diese Art von „Sucht“ auch als Flucht von der Welt und meinen Problemen, nur verschlimmerte es mein Problem. Deswegen bin ich Gott bis heute sehr dankbar, dass er diese Bindung von mir nahm.
Leider gab ich Gott nur diesen Bereich ab. Mein ganzes Leben wollte ich ihn nicht geben.
Ich wollte mich nicht weiter verändern lassen. Letztendlich definierte ich mich weiter durch meine Krankheit und Vergangenheit. So musste ich meinen Aufenthalt im Help Center vorzeitig abbrechen. Oft kam mir auch der Gedanke, ich bin es nicht wert, Vergebung zu bekommen. Mich plagte mein Gewissen und meine Schuld. Das führte dazu, dass ich keine Heilung erlebte.
So kam ich in eine andere Einrichtung für chronisch kranke Menschen und definierte mich weiterhin mit meinen Krankheiten und meiner Vergangenheit. Ich war magersüchtig und hatte sehr mit meiner Vergangenheit zu kämpfen, war enttäuscht von Menschen und der Welt und auch von Gott. Von Gott war ich vor allem enttäuscht, weil er mir nicht raushalf aus meiner Krise. Nur war mein Glaube damals nicht groß, ich wusste es gibt einen Gott, aber ich wollte ihm nicht mein ganzes Leben, mein Ich und mein Ego geben. Meistens kam ich zu Gott, wenn ich einen Vorteil darin sah, aber wenn es darum ging mein Verhalten zu ändern oder angebliche Freiheiten aufzugeben, kam ich nicht zu IHM.
Doch in dieser zweiten Einrichtung wurde ich nicht glücklich, hatte nicht viele Perspektiven, und kam immer weiter weg von Gott, da ich keine Gemeinschaft mit anderen Gläubigen hatte.
Eines Tages rief ich Anna an und fragte sie, ob ich nochmal kommen könnte. Ca. einen Monat später, im April 2021 war ich dann, also vier Jahre nach meinem ersten Aufenthalt, zum zweiten Mal im Help Center. Ich kam in keinem guten körperlichen und geistigen Zustand dorthin.
In den ersten 2 Wochen im Help Center, wollte ich mich nicht mit meiner Vergangenheit konfrontieren, weil ich Angst davor hatte. Eines Tages war ich sehr verzweifelt und sprach mit einer Mitarbeiterin. Ich war sehr zerbrochen und kehrte zu Gott zurück. An diesem Tag betete ich zu Gott: "Herr mein Körper, meine Seele, mein Geist gehört dir, mach was du willst daraus. Ich möchte wirklich frei werden, sei du Herr über mein Leben und Handeln.“
Mir fiel die Freude im Help Center auf, von den Mitarbeitern als auch von den Gästen, wenn sich jemand zu Jesus bekennt und sie die Veränderung durch Jesus beobachten können.
schenkte Gott Veränderung in meinem Leben.
Am selben Abend bekam ich Sehstörungen und sah nur mehr verschwommen. Ich musste in eine Klinik und mich dort behandeln lassen. Am Anfang wussten die Ärzte nicht, was mit mir los war, es dauerte ein paar Tage, bis ich eine Diagnose bekam. In dieser Zeit habe ich die Kraft Gottes, wie noch nie gespürt.
Das mein Körper ihm gehört bestätigte sich am selben Abend, als ich meine Sehstörungen bekam. Ich bin davon überzeugt, dass Gott mir diese Tatsache schenkte um ihm näher zu kommen. Ich war entspannt, weil ich weiß Gott hat alles in der Hand und hatte eine Freude im Herrn, weil er mich so durchgetragen hat in dieser Zeit. Ich war dankbar, dass ich mein bisheriges Leben gut sehen konnte. Und wusste Gott kann einen gebrauchen, auch ohne gut sehen zu können. Das tat er auch, in dem andere beobachten konnten, dass ich trotz allem nicht gezweifelt hatte.
Ich bin sehr dankbar, dass ich diese gesundheitliche Erfahrung im Help Center machen durfte, ansonsten wäre ich verzweifelt und hätte viele Zukunftsängste gehabt, und hätte große Sorgen gehabt, wie es mit mir weiter gehen würde. Aber vor Gott muss man nicht leisten, um das Recht zu haben sein Kind zu sein.
“Wir wissen aber, dass Gott bei denen, die ihn lieben, alles zum Guten mitwirken lässt, also bei denen, die er nach seinem freien Entschluss berufen hat.“ Römer 8,28
Da ich wusste, dass mein Körper Gott gehört, fing ich auch wieder an zu essen.
Am besten gefielen mir die Bibelarbeiten, besonders eine, wo es um unsere Identität geht. „Wir sind Kinder des Lichts.“ Und wertvoll bei Gott. Ein Sündenbekenntnis macht mich nicht schlechter, meine Identität bleibt bei Gott die gleiche, auch wenn ich über meine Sünden ehrlich spreche. Das durfte ich hier lernen und habe keine Angst davor. Bekenntnis macht frei. Das war eine Erfahrung, die mir in Erinnerung bleiben wird. Von diesem Moment an schenkte Gott Veränderung in meinem Leben.
Jetzt bin ich wieder zu Hause, arbeite in einer kleinen Druckerei und mag meine Arbeit sehr gerne, doch das Leben hier auf der Welt hat nach wie vor seine Herausforderungen. Meine Eltern sind nicht gläubig und oft fällt es mir schwer, ihnen gegenüber ruhig und geduldig zu sein. Wie jeder Christ, hat man immer wieder Schwierigkeiten im Alltag, sei es zwischenmenschlich, in der Arbeit oder gesundheitlich. Manchmal tue ich mir schwer, die Dinge gleich Gott hinzulegen, ohne zu zögern.
Während der Zeit im Help Center habe ich viel gelernt, was jetzt meinen Alltag bereichert. Ich schaue weniger auf meine Krankheit und Gott nimmt mehr Raum in meinem Leben ein. Dankbarkeit hilft im Alltag. Es hilft nicht, nur auf Probleme zu schauen und sich nur um sich selbst zu drehen. Mein großes Ego durfte schrumpfen. Ich durfte lernen, auf andere Rücksicht zu nehmen, nachzufragen, wie es ihnen geht und für andere zu beten. Ich gehe wieder in die Gemeinde. Ich esse. Ich bin ruhiger geworden, weil ich weiß, dass ich mich nicht ablenken muss. Einer meiner wichtigsten Erkenntnisse war, dass Gott zwar meine Vergangenheit kennt, aber die Vergangenheit keine Ausrede ist, um sich nicht verändern zu lassen.
Denn Gott schenkt uns ein neues Leben und eine neue Identität.